Deutscher Vizemeistertitel bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften für Leonie Kroter von der DJK-SG Wasseralfingen
Deutsche Mehrkampfmeisterschaften 02./ 03.09.2023 in Hannover
Deutscher Vizemeistertitel bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften für Leonie Kroter von der DJK-SG Wasseralfingen
Am 2. Und 3. September 2023 fanden in Hannover bei bestem Wettkampfwetter die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften statt. Leonie Kroter von der DJK-SG Wasseralfingen startete in der Altersklasse U18, in der sie Deutsche Vizemeisterin im Siebenkampf wurde und sich auf Platz acht der Weltrangliste katapultierte!
Selbstbewusst nach dem überragenden Gewinn der Baden-Württembergischen Meisterschaften ein paar Wochen zuvor in Mannheim, ging Leonie Kroter hochmotiviert in Hannover an den Start. Und tatsächlich konnte sie ihre persönliche Bestleistung im Siebenkampf sowie zwei Bestleistungen in Einzeldisziplinen verbessern.
Diese Erfolgsgeschichte begann mit der guten Zeit von 14,36 Sekunden über die 100m Hürden. Damit war sie sogleich nahe an den Medaillenplätzen, obwohl sie mit ihrer Zeit nicht ganz zufrieden war. Ihren Kampfgeist bewies sie dann im anschließenden Hochsprung, wo sie als Zweitbeste im Feld und persönlicher Bestleistung von 1,75m sogar temporär die Führung in der Siebenkampfwertung übernahm. Der Kugelstoßwettkampf war dann ein Wechselbad der Gefühle: Im ersten Versuch landete die Kugel nur 10,72 Meter hinter dem Stoßring und damit weit entfernt von Leonies Potential. Der zweite Versuch war dann auch noch ungültig. Unbeirrt stieß sie die 3kg-schwere Kugel im letzten Versuch noch auf 12,21 Meter, nahe heran an ihre Bestleistung (12,52 Meter). Im abschließenden Wettkampf des ersten Tages, dem 200m-Lauf, zeigte sich ihre Klasse, indem sie mit 25,38 Sekunden fast an ihre persönliche Bestzeit herankam. Mit diesen hervorragenden Leistungen konnte Leonie den ersten Tag auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung beschließen.
Mit Aussicht auf einen Medaillenplatz startete Leonie in den zweiten Tag. Allerdings begann dieser mit den von ihr nicht besonders geliebten Disziplinen Weitsprung und Speerwurf, Spannung war also vorprogrammiert. Tatsächlich gab es einen reinen Nervenkrimi. Der erste Versuch im Weitsprung landete bei 5,42 Metern: Da geht mehr – ging aber nicht: der zweite Versuch misslang (5,19 Meter), der dritte Versuch war richtig gut, doch durch den plötzlich aufkommenden Rückenwind überflog Leonie das Absprungbrett: Ungültig.
Nun nahm der Krimi richtig Fahrt auf: Der Speer kam im ersten Versuch so gar nicht zum Fliegen und schlug nach nur 32,14 Meter im Rasen ein: Ein Medaillenplatz in der Gesamtwertung lag nun in weiter Ferne. Für alle, Wettkämpferin wie Betreuer, wurde es äußerst heikel, als der Speer im zweiten Versuch aus dem Sektor flog. Doch Leonie zeigte im dritten Versuch Wettkampfstärke und schleuderte hochkonzentriert das Wurfgerät auf 40,32 Meter.
Damit war Leonie vor dem abschließendem 800m-Rennen plötzlich wieder auf Platz zwei der Gesamtwertung, recht weit hinter der führenden Emma Kaul (USC Mainz) und nur sehr knapp vor Anna-Elisabeth Ehlers (TSV Glücksburg 09). In Laufzeiten betrachtet, betrug der Vorsprung von Leonie auf Anna-Elisabeth eine Sekunde. Da sich die 800m-Bestzeiten der beiden in diesem Jahr nur um eine halbe Sekunde unterschieden, war ein spannender Lauf um die Medaillen zu erwarten – und es gab ihn: Leonie hielt sich nach Vorgabe ihres Landestrainers Florian Bauder zunächst zurück, in der zweiten Runde spurtete sie dann an fast allen Konkurrentinnen vorbei und lief nach 2:21,55 Minuten in persönlicher Bestzeit hinter Emma Kaul als Zweite ins Ziel. Somit war der Deutsche Vizemeistertitel gesichert – mit persönlicher Bestleistung von 5524 Punkten.
Emma Kaul als Erstplatzierte hat mit ihrem überragenden Wettkampf übrigens den Deutschen U18-Rekord mit 5946 Punkte gebrochen.
Auch international war das Niveau der U18-Siebenkämpferinnen in Hannover sehr hoch: Allein vier der dort gestarteten Athletinnen sind unter den TOP 9 der Weltrangliste gelistet, darunter Emma Kaul auf Platz zwei, Leonie Kroter auf Platz acht und Anna-Elisabeth Ehlers auf Platz neun.
Die Heimtrainer der DJK-SG Wasseralfingen fieberten beim Wettkampf mit und freuten sich sehr über die Silbermedaille im Mehrkampf bei den Deutschen Meisterschaften.
